Reinigung, Pflege und Schminktipps bei Aknehaut



 

Reinigung und Pflege von Aknehaut
Abdecken und Schminken

Reinigung und Pflege während der Roa - Therapie
Schminken während der Roa - Therapie

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Liste komedogener Substanzen

 

Reinigung und Pflege von Aknehaut

Zum Waschzwang vieler Aknegeplagten hat Richie unter Akne-und-Waschen-Mythos schon was geschrieben. Das für mich Wichtigste auf den Punkt gebracht: Hautreinigung ist wichtig. Aber zu vieles Waschen bringt nicht nur nichts, sondern ist kontraproduktiv, weil die Haut geschädigt und der Säureschutzmantel geschwächt wird, mit dem Resultat, dass Bakterien ein leichtes Spiel haben und fröhlich noch mehr Akne auslösen können. Also nach Möglichkeit die Aknehaut nur einmal am Tag mit Reinigungsmittel waschen und meinetwegen ein zweites Mal mit klarem Wasser. Bei mir fällt das Reinigen immer mit dem abendlichen Abschminken zusammen (siehe Abdecken und Schminken), und daher wasche ich morgens nur mit reinem Wasser. Genauso wichtig wie die Häufigkeit ist das Womit. Gut ist ein ph-neutrales, möglichst auch seifenfreies Waschgel wie Sebamed, das auf dem angefeuchteten Gesicht verteilt und gründlich wieder abgewaschen wird. Lauwarmes Wasser ist besser als kaltes oder zu heißes. Abtrocknen mit was kleenexartigem wäre am besten. Bei diesem Satz blutet mein Umweltschützerinnen- und Abfallvermeiderinnen-Herz, aber es ist tatsächlich die hygienischste Variante. Ich selbst beschränke mich trotzdem darauf die benutzten Handtücher regelmäßig auszutauschen und bei mindestens 60 Grad zu waschen. Zur Pflege. Dieser Teil richtet sich nicht nur, aber auch an Männer, die mir nach wie vor zur ein-echter-Mann-braucht-sich-nicht-einzucremen-das-verweichlicht-nur-Haltung zu tendieren scheinen. Auch lese ich am Board immer wieder fassungslos Postings von Leuten, die sich nicht eincremen, mit der Begründung, dass man damit ja doch nur die Poren verstopfe. Das ist schlicht und ergreifend Quark (auch als Bullshit oder Nonsens bekannt). Darum das Folgende bitte vergrößern, ausdrucken, auswendig lernen und an den Klospiegel nageln: Gute - gute! - Pflegeprodukte verstopfen nicht die Poren und verursachen auch keine Akne, sondern halten die Haut gesund und widerstandsfähig - und weil’s so schön ist, noch einmal: auch gegen Akneerreger! Jeder muss selbst ausprobieren, was seiner/ihrer Haut guttut. Als Richtlinie gilt, dass man als Aknegeplagter nicht allzu reichhaltige Cremes verwenden sollte. Ich persönlich nehme im Sommer Hydra Detox von Biotherm, im Winter Éclat du Jour von Clarins. Andere lieben alles, was von Clinique kommt. Mein Tipp ist, sich in der Parfümerie beraten zu lassen und Pröbchen abzustauben. Nach ein paar Tagen oder einer Woche Anwendung kann man meistens schon absehen, ob das Zeug für die eigene Haut geeignet ist oder nicht, das spart oft viel Geld. Probiert Produkte, die speziell für fettige oder Mischhaut gedacht sind. Es gibt sogar komplett ölfreie Cremes; viele Leute schwören drauf, meine persönliche Erfahrung ist eher schlecht. Mein Eindruck war, dass die Haut nach kurzer Zeit als Kompensation noch mehr eigenes Fett produzierte (den gleichen Effekt hat Shampoo gegen fettige Haare!). Bei Pickeln an Schultern, Brust, Rücken und sonstwo aufpassen: Body Lotion ist im Allgemeinen leichter und daher besser als Milk oder Creme. Wer will, kann für den Rest des Körpers ja was Reichhaltigeres verwenden. Grundsätzlich gilt: erst reinigen, dann cremen! Sonst braucht ihr euch nicht wundern, wenn die Pickel sprießen... :-) Noch schnell was zu Masken, Peelings, Totes Meer-Salz und ähnlichem. Sind im Grunde sehr zu empfehlen, aber auch hier gilt, dass man allzu aggressive Mittel und zu häufiges Anwenden vermeiden sollte. Masken kann man ein-, zweimal die Woche machen, Peelings eher nur einmal. Die Anwendung ist einfach und steht fast immer auf der Packung beschrieben. Wichtig ist aber, das Gesicht vorher zu reinigen. Dann wird die Maske aufgetragen - bitte nicht auf die Augen, dafür ruhig auch den Hals mit einschmieren - und einige Zeit draufgelassen. Ein Peeling vorsichtig mit den Fingern verrubbeln, aber nie so fest, dass die Haut brennt. Hinterher mit lauwarmem Wasser alles gründlich abwaschen. Abtrocknen und eincremen wie gehabt.



 


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  Abdecken und Schminken

Wie alle anderen Teile dieser Seite richtet sich auch dieser sowohl an Frauen als auch an Männer. Jedenfalls werd ich mir Mühe geben, allen gerecht zu werden. BDD betrifft doch alle gleichermaßen (laut Björn in seinem hervorragenden Artikel über BDD leiden Männer sogar noch häufiger darunter als Frauen), und es kann meiner Erfahrung nach den Leidensdruck erheblich mindern, wenn man wenigstens nicht mehr auf den ersten Blick alle Unregelmäßigkeiten, Pickel und Rötungen sieht. Peinlich muss es heute auch keinem Mann mehr sein, mit Make-up gesehen zu werden, aber wer’s wirklich nicht mag, kann sich ja auch für die dezente Variante entscheiden, bei der die meisten Leute nicht mal bemerken, dass der ebenmäßige Teint gar kein Himmelsgeschenk ist, sondern aus der Tube kommt. Sorry, falls es langsam nervt, aber... Auch fürs Schminken ist es Voraussetzung, die Haut regelmäßig zu reinigen und einzucremen. Spätestens wenn man versucht, Make-up und Puder auf ausgetrocknete, schuppende Haut aufzutragen, weiß man warum. Dann entsteht nämlich der berühmte Maskeneffekt, so dass man a) hundert Jahre älter aussieht und b) auch der letzte Idiot kapiert, dass man Akne hat, weil sich alles in Schichten rund um jeden einzelnen Pickel absetzt. Sehr dekorativ, empfehlenswert vor allem für Anhänger der Rocky Horror Picture Show. Wobei, die iss ja eigentlich klasse... :-) Zum Abdecken gibt’s Make-up (oder getönte Tagescreme), Abdeckstift und Puder. Alles muss entweder haargenau die gleiche Farbe wie die Gesichtshaut haben oder einen Ton heller sein. Vergesst die Idee, dass man mit dunklerem Make-up wie gebräunt aussähe und darauf Pickel weniger auffielen - man sieht damit nur eins aus, nämlich geschminkt, und schlecht geschminkt dazu. Den Farbton vor dem Kauf an der Innenseite des Handgelenks testen, weil man sich sonst leicht verschätzen kann. Außerdem sollte man schauen, ob die Gesichtsfarbe einen eher gelben oder rosigen Stich hat, und das Make-up darauf abstimmen. Abdeckstifte gibt es auch in antibakteriellen Varianten und mit leichtem Grünstich, der das Rot der Pickel als dessen Komplementärfarbe ausgleicht. Über Puder sag ich später was. Welche Marken am besten für einen sind, ist wieder von Fall zu Fall verschieden. Wie verschieden, illustriert die Tatsache, dass ich persönlich Estée Lauders Make-up “Enlighten” toll finde, weil es absolut natürlich aussieht und sehr ebenmäßige Haut zaubert, während eine Freundin von mir behauptet, sie bekäme Pickel davon. Tja. Noch ein paar Empfehlungen:  auch Make-up gibt es ölfrei, was in diesem Fall sehr sinnvoll ist, weil es mattierend wirkt, ebenso wie ein hoher Puderanteil. Den gleichen Effekt, und ganz ohne Make-up, hat Double Matte von Estée Lauder. Das Neueste aus der Apotheke ist die Serie Camouflage Covermark, für schwer geschädigte Haut und sündteuer. Offenbar aber gut. Die Geister scheiden sich - auch unter Profis - an der Frage, ob man zuerst Abdeckstift und dann Make-up auftragen soll oder umgekehrt. Die Anhänger der ersteren Methode argumentieren, dass das Gesamtergebnis ebenmäßiger aussieht, wenn man es so macht. Dagegen halten Leute wie ich, dass man viel weniger Abdeckstift draufkleistern muss, wenn das Make-up schon einen Teil der optischen “Einebnung” geleistet hat. Wie auch immer, ich beschreib jetzt mal meine Methode; wer will, dreht die Reihenfolge um. Zum Schminken begebe man sich vor einen gut beleuchteten Spiegel. Sorry, Gnade ist hier nicht angebracht, man will schließlich hinterher bei jeder Beleuchtung gut aussehen. Make-up oder getönte Tagescreme mit den Fingerspitzen oder mit einem kleinen Kosmetikschwämmchen dünn auftragen. Dünn! Anfänger nehmen fast immer zu viel, also aufpassen. Die Ränder verschmieren, z.B. am Hals. Auch unter den Augenbrauen eine mikroskopische Menge verteilen. Ergebnis: Der Teint sieht ebenmäßiger aus, kleine Rötungen sind im Idealfall ausgeglichen. Wem das reicht, der lese jetzt beim Puder weiter. Alle anderen bewaffnen sich jetzt mit ihrem Abdeckstift. Damit werden einzelne Pickel und immer noch rote Stellen betupft (ganz elegant macht man das mit nem kleinen Pinselchen). Achtung! Ränder sehr, sehr gut verschmieren. Das Ergebnis soll nicht aussehen wie ein geschminkter Pickel, sondern so, als ob da (fast) gar kein Pickel mehr wäre, okay? Wie bei aller dekorativen Kosmetik gilt auch hier die Devise “weniger ist mehr”. Abdeckstifte sind meist sehr dick in der Konsistenz und können bei Überdosierung leicht nach “Zukleistern” aussehen. Wenn die Akne flächendeckend ist und ekzemartige Ausmaße annimmt, sollte man lieber die Finger von Abdeckstift lassen. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass man sie (die Akne, nicht die Finger) zusätzlich betont. Hier lieber großzügiger mit Puder überstäuben, der mattierend und auch farblich leicht neutralisierend wirkt. Thema Puder. Man trägt ihn ganz zuletzt auf, und hier ist es fast noch wichtiger als bei allem anderen, dass der Farbton heller ist als der der Haut. Es gibt losen und Kompaktpuder; was man vorzieht, ist letztlich Geschmackssache. Kompaktpuder ist auffälliger, aber er lässt die Haut auch noch gleichmäßiger wirken. Natürlicher sieht loser Puder aus, in den man einen dicken Pinsel erst eintaucht, dann abklopft, und schließlich über das ganze Gesicht stäubt. Kontrollieren, ob man wirklich nichts mehr davon sieht. Wenn man geschminkt durchs Leben geht, muss man den ganzen Tag über immer mal wieder überprüfen, ob noch alles sitzt. Das gilt auch für Augen-Make-up, Lippenstift etc., die ich übrigens gerade bei Akne für sehr empfehlenswert halte. Erstens ist es gut fürs Selbstwertgefühl, wenn man sich “schönmacht”. Zweitens lenkt es den Blick vom Hautzustand ab. Drittens sieht man einfach gepflegt aus. Aber nicht übertreiben - generell entweder Augen oder Lippen betonen, nicht beides zugleich. Und Finger weg von Rouge! Das sieht bei abgedeckter Aknehaut, mit Verlaub, scheiße aus und lässt den Teint wieder unregelmäßig erscheinen. -Alles übrige von Zeit zu Zeit kontrollieren und bei Bedarf auffrischen. Wenn sich Ränder abgesetzt haben, verschmieren. Vor allem bei fettender Haut immer den Puder dabeihaben und ab und zu “nachstäuben”. Fast das Wichtigste am Make-up ist das allabendliche Abschminken. Geschminkt ins Bett gehen ist so ziemlich die ärgste Sünde, die man in der Richtung begehen kann, und macht gerade bei Problemhaut alle Bemühungen zunichte, den Pickeln Herr zu werden. Also egal, wie müde ihr seid - rein ins Bad und Make-up entfernen. Dazu am besten eine Reinigungsmilch erst auf dem Gesicht verteilen, dann mit einem Wattebausch oder Kosmetiktuch abnehmen. Anschließend mit lauwarmem Wasser und dem unter Reinigung und Pflege von Aknehaut erwähnten milden Reinigungsmittel waschen. Gut abtrocknen und eincremen, ebenfalls wie oben ausgeführt.
 




Hier noch für die Rechercheure und Netzhistoriker: die alte Version.


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Stand: 21.07.2001
Autor: Regina