adapalen



Lexikon


Adapalen
in: Differin Gel (und Differin Creme)

Adapalen (Differin®) ist ein synthetisches Naphtainsäure-Derivat mit antientzündlichen Effekten.
Zusammensetzung Differin Gel: 1 g Gel enthält 1mg Adapalen.
Weitere Bestandteile: Metyhl-4-Hydroxybenzoat, Phenoxyethanol, Propylenglycol, Edetinsäure, Dinatriumsalz 2H2O, Carbomer 940, Polxamer 182, gereinigtes Wasser, Natriumhydroxid.

1. Anwendung

Anwendung: Äußerlich bei Akne vulgaris im Gesicht, wenn Mitesser, Eiterbläschen oder Knötchen vorhanden sind..

Gegenanzeigen: Schwere Verlaufsformen der Akne und sek. Akneformen, da nicht untersucht. Außerdem darf Differin Gel nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe.
Nicht mit Augen, Mund, Nasenwinkeln, Schleimhäuten oder offenen Wunden in Kontakt bringen. Rissige, abgeschürfte Haut, Hautentzündungen, Ekzeme.

Schwangerschaft: Differin Gel sollte während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Stillzeit.: nicht bekannt, ob Adapalen in die Muttermilch übergeht.

2. Nebenwirkungen

Nebenwirkungen: Rötung, Wärmegefühl, Brennen, Schuppung, Austrocknung, gelegentl. stärkerer Juckreiz mögl.

Wechselwirkungen.: Gleichz. Anw. von abrasiven Reinigern, stark austrocknenden oder reizend wirkenden Produkten kann Hautreizungen verstärken. Komb. mit Benzoylperoxidgel (10%), Clindamycin (1%)- und Erythromycin (4%)-Lsg. nicht reizend. Wechselwirkung mit systemisch verabreichten Arzneimitteln unwahrscheinlich.

3. Dosis

1mal tgl. dünn auftragen. Behandlungsdauer i. a. bis zu 12 Wo.

Lagerung: Verfallsdatum beachten! Lagerungshinweis!

4. Wirkung

Wirkungsweise: Adapalen (in Differin® von Galderma) ist kein Derivat der Vitamin-A-Säure, sondern stammt von der Naphtoesäure ab. Der Wirkstoff normalisiert Verhornungsstörungen des Talgdrüsenfollikels und hemmt follikuläre Entzündungen.

Dieser Wirkstoff ist in Deutschland etwa seit 1990 in Form eines Gels zur äußerlichen Anwendung bei Akne zugelassen.

Neu ist bei dieser Substanz nicht der Wirkungsmechanismus, sondern das verbesserte Nutzen-Risiko-Verhältnis. Adapalen ist chemisch mit der Vitamin A-Säure (= Tretinoin) bzw. mit deren Abkömmling Isotretinoin verwandt. Wie die beiden letztgenannten, seit langer Zeit eingesetzten Wirkstoffe, vermindert Adapalen die Talgproduktion und begünstigt als „Schälmittel“ die Abschilferung abgestorbener Oberhautzellen der Hornschicht.
In dieser Weise kann durch die äußerliche Anwendung von Adapalen oder von Vitamin A-Säure bzw. Isotretinoin der Bildung von Mitessern bzw. entzündeten „Pickeln“ vorgebeugt werden. Außerdem tragen alle drei genannten Substanzen zur Beseitigung vorher bestehender Mitesser bei.

Alle drei Substanzen haben auch unerwünschte Effekte. Sie können die Haut austrocknen bzw. das Auftreten von Hautreizungen begünstigen.
Die Besonderheit der neueren Substanz Adapalen liegt nun darin, dass dieses Mittel gegen Akne ähnlich wirksam ist wie die chemisch verwandten älteren Wirkstoffe , die unerwünschten Effekte hingegen weniger ausgeprägt sind.
Dieses Phänomen verbirgt sich hinter der Aussage „Adapalen besitzt im Vergleich zu den chemisch verwandten Stoffen Vitamin A-Säure bzw. Isotretinoin ein verbessertes Nutzen-Risiko-Verhältnis“. Manchmal wird Adapalen auch als „Retionoid der dritten Generation“ bezeichnet.

Es konnte gezeigt werden, daß 0,1 Prozent Adapalen nach zwölfwöchiger Behandlung bezüglich der Gesamtzahl der Akneeffloreszenzen mindestens ebenso wirksam ist, wie eine 0,025prozentige Tretinoin-Formulierung. Dabei war die Häufigkeit einer lokalen Irritation bei der Adapalenbehandlung geringer als bei der Tretinointherapie

5. ... und Sonne

Im Gegensatz zu anderen Aknetherapeutika wie Tretinoin und Isotretinoin reizt Adapalen die Haut weniger und führt daher unter UV-Strahlung zu keiner verstärkten Lichtempfindlichkeit.

"Von Adapalen sind keine phototoxischen Wirkungen bekannt. Es wirkt direkt am Follikel und absorbiert kein UV-Licht", so Dr. Falk-Rüdiger Ochsendorf vom Zentrum für Dermatologie und Venerologie an der Universität Frankfurt. Während sich Vitamin-A-Säure-Derivate unter UV-Einfluss zersetzen und ihre Wirkung verlieren, bleibe Adapalen stabil. Deshalb sei der Wirkstoff auch für eine topische Behandlung der Akne im Sommer geeignet.

6. Links:

Zum Hersteller:
http://www.galderma.de/gesundheit/akne.html
http://www.hochgebirgstherapie.de/kliztg/aerzte/401/akne.htm#Xh
http://www.derm.ubc.ca/skintherapy/stl0104.html#Adapalene


 
 
 
 
 
 
 

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Aktualisiert: 18.07.2002
Autor: Jela