Ollis Aknegeschichte

 

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Meine Aknegeschichte:
 

Ich bin jetzt 29 Jahre alt und habe mich ca. 15 Jahre lang mit meiner Akne rumgeschlagen, man merkt also gleich, meine Roaccutantherapie war bisher erfolgreich.

Das erste Mal bin ich mit 15 zum Arzt gegangen. Bei dem hab' ich irgendeine Salbe bekommen, die hat garnichts gebracht und ausserdem musste ich da immer zur Bestrahlung auftauchen. Damals war das Thema nicht so dringend - mir war's garnicht so wichtig und ausserdem war das ganze auch noch nicht so schlimm. 

Na, meine Mutter hatte auch bis sie ca. 35 Jahre alt war Akne und da war es bei mir schon fast abzusehen, dass es schlimmer werden sollte. Ich fuhr mit 16 fuer ein Jahr als Austaschschueler in die USA und dort brach die Akne dann so richtig aus. Von Deutschland aus machte man das schlechte Essen verantwortlich, ich merkte, dass das feuchte Klima im Mittleren Westen mir nicht so behagte und ging zu einem Ami-Doc. Der verschrieb mir irgendwas das ich auch brav taeglich geschluckt habe und - oh Wunder, nach 2-3 Wochen war die Haut wieder Pickelfrei ... aber diese Therapie hinterliess Narben der uebleren Sorte auf meinem Ruecken (max. Durchmesser bis zu 1cm). Das war mir relativ egal, Hauptsache das Gesicht war erstmal frei. 

Und dann vielleicht der haerteste Akneschub ueberhaupt: Ich komme zurueck, meine Krankenkasse ist ganz erschrocken, als ich die Kosten fuer Arzt und Medikament zurueckhaben will und mein Hautarzt in D wollte mir das Medikament nicht weiter verschreiben: da ist doch Kortison drin und das kann man nicht machen. Also weiter irgendwelche Salben die nichts bringen und nach ca. 6 Monaten war die Akne wieder voll da. 

Also wurde ich diesmal stationaer in einer Hautklinik behandelt. Damals hatte einer der viel Hautaerzte die ich besucht habe schon eine (Ro)Accutantherapie vorgeschlagen und meine Mutter war so gegen solche Hammermedikamente, dass wir diese Therapie abgelehnt haben. (Leider, leider, sage ich heute...) In der Klinik wurde mir 10 Tage lang schwarze Teerpaste auf den Oberkoerper und ins Gesicht geschmiert. Allerdings habe ich das ganze hauptsaechlich als grosse Verarschung im Kopf, weil die Aerzte sich noch nicht einmal ganz einig waren wie lange ich das denn nun machen sollte und voellig ueberraschend entlassen worden bin. Einziges bitteres Highlight: Von mir wurden Bilder fuer ein Skript fuer Dermatologie gemacht. Medizin - Studis an der Uni Bonn koennen mich da anscheinend anschauen. Zweifelhafte Ehre. 

Dann kam die Phase der Besinnung auf Naturheilmethoden. Ich ging zu einer Heilpraktikerin und versuchte es mit weglassen von Milchprodukten, was mir schwer fiel und nichts brachte. Gleichzeitig wurde mir 2x pro Woche ein homeopathisches Medikament in die
entzuendete Stellen auf dem Ruecken injiziert. Ich glaub' im Nachhinein, dass das auch ein Experiment war... Naja, wenigstens hatte die gute Frau Zeit sich meine Geschichte anzuhoeren und meine Fragen zu beantworten. Leider war ich zu dem Zeitpunkt schon so
gut-aussehen-wollen-tot", dass mich das ganze nur am Rande interessiert hat und ich darauf hoffte, dass in ein paar Jahren der Spuk mit der Akne vorbei ist. Ich gab' diese Spritze-in-den-Ruecken - Therapie auf, nachdem ich so sensibilisiert war, dass ich wenn mir jemand auf den rueckn fasste zusammenschreckte, weil ich diese Stich-Gefuehle hatte. Hat mich masslos geaergert, weil ich am Anfang doch ziemlich cool gegenueber diesen Spritzen war. 

Dann hatte ich ein lange, lange Phase in der ich keinen Bock hatte ueberhaupt etwas gegen Akne zu tun - es war auch besser, vor allem im Gesicht, aber auf dem Ruecken war es immernoch ein Greul. Ich sag' nur Thema Schwimmbad und Sex - da ist so ein Ruecken wirklich keine grosse Hilfe. Und wo wir gerade beim Thema Aussehen sind: Ich hatte auch seit meiner Kindheit immer um die 10-15 kg Uebergewicht, also deutlich sichtbar und z.B. in sportlicher Hinsicht hemmend. Komischer Gedanke, der mich jahrelang beschaeftigt hat: Erstmal koennte ich ja abnehmen, das erfordert ja keine besonderen genetischen Voraussetzungen, dann kann ich eine haertere Aknetherapie angehen. Ersteres ist nie so richtig passiert und die Schlussfolgerung war natuerlich absehbarerweis immernoch das Leben mit beiden Problemen. 

Vor 2 Jahren zog ich in die Schweiz und fing' an mich neu zu orientieren. Dazu kam auch der Gedanke doch nochmal den absoluten Aknekampf anzugehen. Mir fiel das erste Mal auf, dass ich mich noch nie richtig ueber Akne informiert hatte. Also hab' ich erstmal ein Buch gekauft: absoluter Schrott leider und im Internet geschaut. Da bin ich auf Richies Seiten getossen und hatte auch schon vorher von Roaccutan im roten Buch und unter Bittere Pillen gelesen. Mit einer Auswahl von 5 Therapievorschlaegen, von erneuter Ernaehrungsumstellung, bis Psychotherapie bin ich zum Arzt gegangen und hatte 1 Stunde spaeter schon Roaccutan in der Hand. 

Die Therapie verlief absolut einfach und wunderbar. Unangenehmster Teil waren die aufgeplazten Lippen. Ich habe mit einer Freude diese Tabletten gegessen, das war wirklich verrueckt. Ich war auch recht unvorsichtig und habe alles moegliche gemacht, auch Skitouren in Gletschrsonne - alles kein Problem. Nach 2 Wochen waren schon die ersten Erfolge sichtbar und nach insgesamt 10 Wochen auf 90mg war die Therapie beendet. Besonders schoen war zu sehen, dass nach weiteren 2-3 Monaten die roten Stellen am Ruecken weggegangen sind. Die Therapie ist schon ueber ein Jahr vorbei und ich habe ueberhaupt keinen Rueckfall bisher. Unglaublich, wie ein Wunder wirklich. Ich denk' schoin garnicht mehr an Akne. Das Thema ist durch. Wahnsinn!

Ich wuerde das jederzeit wieder nehmen, bei mir hat's funktioniert. Jetzt hab' ich unter anderem mit Triathlon angefangen. Tut der Haut vielleicht erstaunlicherweise auch ganz gut. Schwimmbadwasser ist anscheinend auch sehr desinfizierend fuer die Haut und daher eine woechentliche Therapie mit Chlorwasser auch garnicht schlecht. Davon geht auch Uebergewicht weg uebrigens *tata* 2 Fliegen mit einer Klappe, was will ich mehr? 

Viel Erfolg Euch im Kampf gegen Eure Akne - nicht nachlassen und nicht fertigmachen lassen. 

Alles Gute
Olli 

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